2009-06-17

Licht ins Dunkel (johammonia.blog.de): Ausgeschaltet

Am 16. Juni 2009 23:14 schrieb blog.de <info(at)blog.de>:

Hallo Johammonia,

wir haben festgestellt, dass Du Inhalte auf eine Art und Weise veröffentlicht hast, die gemäß unseren Allgemeinen Geschäftsbedingungen nicht zulässig sind.

Gemäß unseren AGB sind folgende Inhalte unzulässig: - Inhalte, die sich auf die Verlinkung anderer Seiten, Werbung, die Wiederholung von Texten und/oder die Auflistung eindeutiger und übermäßig vieler Tags beschränken (Spam).

Aus diesem Grund haben wir Dein Benutzerkonto gelöscht.

Bevor Du Dich ggf. erneut bei uns registrierst, empfehlen wir Dir dringend, dass Du dir Zeit nimmst, unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen (http://www.blog.de/company/tos.php ) zu lesen, um sicherzustellen, dass Deine Inhalte nicht gegen unsere Bestimmungen verstoßen.

Dein blog.de-team mokono GmbH, blog.de, blog.fr, blog.co.uk Oranienstr. 183, 10999 Berlin, Germany Tel.: +49-30-322955-0, Fax.: +49-30-322955-299 Web: http://www.mokono.com Registergericht: HRB 103446, Geschäftsführer: Florian Wilken, Vasco Sommer


Johanna G. <johammonia(at)googlemail.com> an info(at)blog.de Datum 17. Juni 2009 00:39 Betreff Re: Dein Benutzerkonto wurde gelöscht

Sehr geehrte Damen und Herren von blog.de,

gegen die Löschung meiner Blogs johammonia.blog.de und w-o-diwan.blog.de und meines Benutzerkontos protestiere ich aufs schärfste: * zum einen weil durch die Blog-Löschung von mir und meinen Kommentatoren geleistete geistige Arbeit vernichtet worden ist, von der Sie offensichtlich gar keinen Begriff haben; * zum anderen weil Ihre Feststellung unwahr ist, mein Blog sei gekennzeichnet von "Inhalten, die sich auf die Verlinkung anderer Seiten, Werbung, die Wiederholung von Texten und/oder die Auflistung eindeutiger und übermäßig vieler Tags beschränken (Spam)". Dass wissenschaftsorientiertes Arbeiten ohne Zitate und Angabe deren Quelle nicht möglich ist, scheint Ihnen unbekannt oder unbedeutend zu sein. Auch mit dem Vorwurf der Wiederholung von Texten und der "Auflistung eindeutiger und übermäßig vieler Tags" stoßen Sie hinsichtlich meiner Blogarbeit ins Leere.

Ich halte es für ein unverfrorenes Gebaren, dass Sie mir durch die unangekündigte fristlose Löschung keine Gelegenheit gegeben haben, a) den Nachweis zu erbringen, dass Sie irren, und b) meine Texte zu exportieren. Zur Vermeidung rechtlicher Schritte gegen Sie fordere ich Sie hiermit auf, meine Blogs http://johammonia.blog.de/ und http://w-o-diwan.blog.de/ für den heutigen Tag, 2009-06-17, für mindestens sechs Stunden wieder online zu stellen, damit ich deren Inhalte lokal speichern und andernorts wieder veröffentlichen kann.

Es grüßt Sie Johanna Grabow

Nachtrag (2009-08-07):
Auf truthhunter.blog.de, grilleau.blog.de und eifelphilosoph.blog.de lese ich, was die Betreiber von blog.de zu einer offenbar umfangreichen Bloglöschungsaktion motiviert hat:
Da blog.de zurzeit massiv von Spammern angegriffen wird, müssen wir drastische Löschmaßnahmen ergreifen und können nicht jedes Blog einzeln prüfen. Da Du in jedem Eintrag einen Link hast, hat das System Deinen Blog mit aufgelistet. Quelle: Come back! - Marigny de Grilleau
Daher revidiere ich meine Meinung über blog.de: Die Betreiber sind nur so schofel wie ihr System.

2009-05-07

Paul Tillich: Gott erwarten vs. Gott besitzen

Durch nichts ist unser (Glaubens-) Leben mehr gekennzeichnet, als durch die selbstgeschaffenen Gottesbilder. Ich denke an den Theologen, der nicht auf Gott wartet, weil er ihn, in ein Lehrgebäude eingeschlossen, besitzt. Ich denke an den Theologiestudenten, der nicht auf Gott wartet, weil er ihn, in seine eigene Erfahrung eingeschlossen, besitzt. Es ist nicht leicht, dieses Nicht-Haben Gottes, dieses Warten auf Gott zu ertragen. Es ist nicht leicht, Sonntag für Sonntag zu predigen, ohne den Anspruch zu erheben, Gott zu besitzen und über ihn verfügen zu können... Ich bin überzeugt, dass ein großer Teil des Widerstandes gegen das Christentum daher rührt, dass die Christen, offen oder versteckt, den Anspruch erheben, Gott zu besitzen und daher das Element der Erwartung verloren haben, das so entscheidend für die Propheten und Apostel ist ... Wir sind stärker, wenn wir warten, als wenn wir besitzen. Wenn wir Gott besitzen, so reduzieren wir ihn auf einen kleinen Ausschnitt, den wir von ihm erfahren und begriffen haben, und wir machen aus ihm einen Götzen... Aber wenn wir wissen, dass wir ihn nicht kennen, und wenn wir auf ihn warten, um ihn zu erkennen, dann wissen wir wirklich etwas von ihm, dann hat er uns ergriffen und erkannt und besitzt uns. Dann sind wir Glaubende in unserem Unglauben, und dann sind wir von ihm bejaht trotz unseres Getrenntseins von ihm.
(Religiöse Reden I 165ff).

2009-02-25

Aschermittwoch

„Gedenke Mensch, dass du Staub bist, und zum Staub zurückkehrst." (1. Mose 3,19)

„Kehrt um und glaubt an das Evangelium." (Mk. 1,15)

2009-01-23

Meine Nichte und der "Quark"

Ich bin geplättet. Klickt sich doch meine halbwüchsige Nichte dies und das in meinem Blog Licht ins Dunkel   an, liest, kriegt das Schütteln, dreht sich zu mir um und fragt mich mit ihrer unverschämten Schnute:
"Warum tust du dir denn das an?"
"Was denn?"
"Na, was rührst du denn da in geistigem Quark herum - auf deine alten Tage!?"
"Hör mal, du freche Göre, das tu ich für euch Junggemüse! Damit euer entwicklungsbedürftiger Geist nicht eines Tages im Quark erstickt! Es muss Licht ins Dunkel  !!"
Sie sieht mich mit gerunzelter Stirn an.
Oh, ich weiß, was mir dieser Blick sagen will: "Aber sonst geht's dir gut, oder?" Ich hebe an, diesem naseweisen Backfisch die Welt zu erklären: "Hör mal, du..."; aber alles weitere wird von ihrem Gelächter erstickt, erschlagen, ausradiert, vaporisiert. Und mir bleibt nichts übrig, als meine Stimme in dieses Lachkonzert einzubringen. Bis mein Enkelsöhnchen durch die Tür lugt und unserem homerischen Lachduett den Schlusspunkt bringt:
"Weiber."

2009-01-21

Intersubjektive Weiterentwicklung subjektiver Wahrnehmungsgestalten

Im Kapitel "Der historische Jesus und der Christus des Glaubens" seines Buches "Der christliche Glaube" führt Wolfgang Huber aus:

«Beziehungen, die wir zu Personen, Sachen oder Begebenheiten entwickeln, verschließen sich einer vollständigen Objektivierbarkeit.» Aber auch eine Entemotionalisierung unserer Wahrnehmung ist nicht geeignet, «ein vermeintlich objektives Bild zu erzeugen. Es muss uns vielmehr darum gehen, derartige affektive Komponenten so weit wie möglich bewusst zu machen.» (S. 88)

«Will man die eigenen Wahrnehmungsgestalten weiter entwickeln, so ist offenbar zweierlei erforderlich: die Beschäftigung mit dem, was uns begegnet, und die Arbeit an den eigenen Wahrnehmungsmustern. Die Vorstellung von menschlicher Wahrnehmung, zu der uns solche Überlegungen anleiten, mündet also keineswegs in einen plumpen Subjektivismus. […] Der Vergleich unterschiedlicher Wahrnehmungsgestalten führt unausweichlich zu der Frage, welche dieser Wahrnehmungsgestalten eher angemessen und welche weniger angemessen sind. […] Das Wechselspiel zwischen der selbstkritischen Prüfung der eigenen Wahrnehmungsmuster und dem achtsamen Umgang mit den Wahrnehmungsmustern anderer hilft dabei, gemeinsame Wahrnehmungen zu entwickeln und doch zugleich persönliche Akzente zu setzen.» (S. 89)

Aus: Huber, Wolfgang: Der christliche Glaube. Eine evangelische Orientierung. Gütersloh, 2008.

2009-01-17

Scheren im Kopf, Drogen im Blut

Was die Menschheit entzweiend zerschneidet und das Menschliche entwürdigend niederhält:
✂ jeder Versuch einer Verschmelzung von Religion und politischer Macht - als ob die Wahrheit religiöser Annahmen sich mit weltlicher Macht durchsetzen ließe oder als ob die Durchsetzung der Macht (eines) Gottes der weltlichen Macht bedürfte oder als ließe sich die Fragwürdigkeit politischer Macht durch ihre Sanktifizierung aus der Welt schaffen;
✂ jeder Versuch einer Verschmelzung von Religion und Logik - als ob die Wahrheit religiöser Annahmen einer Supersanktifikation durch die Grammatik des Denkens bedürfte oder als ob die objektive Ungesichertheit (eines jeden) religiösen Glaubens durch dessen Rationalisierung aufzuheben, zu kompensieren oder zu kaschieren wäre.

Gegen beide Scheren im Kopf (oder soll ich von Drogen im Blut reden?) ist Aufklärung nötig, und zwar dringend, bevor das Wetzen ihrer Klingen (bzw. der Rausch) überhand nimmt.

2009-01-06

"... nicht um Frieden zu bringen, sondern das Schwert"

Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.

Matthäus 10,34
▤Text im Zusammenhang

Ich brauche keine akademisch-theologische Ausbildung, um zu erkennen, wogegen sich Jesu Wort vom "Schwert" richtet:
† gegen die hedonistische Spiritualität heiligen Bimbams;
† gegen das geistige Nesthocken in vertrauten Banden, auch Familienbanden;
† gegen die Sicherheit des Klüngels, in der man sich wiegt und gefällt;
† gegen den um des lieben Friedens willen geschlossenen Frieden mit dem Angstmachenden;
† gegen eine Kompromissbereitschaft von der Art, die den Glauben kompromittiert;
† gegen das Unter-den-Teppich-Kehren von Konflikten, die um der Menschen und um Gottes willen ausgetragen werden müssen;
† gegen jeden Kuhhandel auf Kosten der Seele,
† gegen jeden Rat, der auf Selbstverrat hinausläuft;
† gegen das Heulen mit den Wölfen;
† gegen die Radfahr-Haltung, die nach oben kriechen und nach unten treten lässt;
† gegen die Gleichsetzung von praktischer Vernunft und Cleverness;
kurz:
gegen esoterische Selbstbefriedigung, gegen biedermeierliche Regression und gegen ein Sich-Arrangieren im Establishment.

Jesus war ein Provokateur, ein Herausforderer, ein Aufrüttler, kein warmgeduschtes Weich-Ei, und er mutete denen, die ihm nachfolgen, eine entsprechende Haltung zu.