Nicht die geistvolle Absicherung eines bestimmten religiösen Empfindens verdanken wir der griechischen Aufklärung, sondern das Prinzip des autonomen Neudenkens unter dem methodischen Prinzip des Zweifels. Das lässt sich aber - schon nach der Auffassung der Alten - nicht unter der Regie oder der Schirmherrschaft von Religion bewerkstelligen; und Religion steht nicht der Sinn danach, die Dienste einer solchen Philosophie in Anspruch zu nehmen. In Religion kommt das unruhige, anfechtbare und angefochtene Subjektive zur Ruhe und Gewissheit; ehrfürchtig, vielleicht auch ängstlich, vielleicht auch liebevoll schaut es auf zu seiner Objektivierung als dem Absoluten: der Weg, der zum Ziel führt, ist gefunden.
(Aufklärende) Philosophie hingegen muss und will sich erst das Licht anzünden, mit dem sie zu erkennen versuchen kann, wo sie eigentlich steht und wohin sie die gangbaren - nicht die vorgebahnten - Wege führen.
2007-08-03
Philosophia - ancilla religionis?
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