Unsälige deutsche Schreibung
Abenteuer deutsche Schreibung:
die Mühsal, aber: mühselig (statt mühsälig)
die Trübsal, aber: trübselig (statt trübsälig)
Ebenso: armselig (statt armsälig), saumselig (statt saumsälig), unselig
(statt unsälig), Glückseligkeit (statt Glücksäligkeit), Habseligkeiten
(statt Habsäligkeiten) und überhaupt: selig (statt sälig).
Wenn
„selig“ etymologisch mit „Seele“ zusammenhinge, wie es bei „seelisch“
der Fall ist, müsste es „seelig“ geschrieben werden. Die Herleitung
„selig“ ← „Seele“ ist aber zumindest für „-selig“ als zweites
Kompositionsglied falsch. Das alte Suffix „-sal“ dient seit
althochdeutscher Zeit zur Bildung von Abstrakta (Drangsal, Wirrsal,
Labsal) und hat mit „Seele“ so wenig zu tun wie das Wortbildungssuffix
„-at“ mit „Rat“. (Dass das amtliche Regelwerk die Schreibung „Zierrat“
(statt „Zierat“) vorschreibt, ist Quatsch mit Soße; es fehlte nur noch,
dass das mit dem Suffix „-ut“ gebildete Wort „Armut“ mit „Mut“ in
Verbindung gebracht würde und „Armmut“ geschrieben werden müsste!)
Sehr schön. Es währe heilsam, wenn dieses Grundlagenwissen in unseren Gymnasien zum Pflichtwissen gehörte. Lapsus lazuli: ich habe "wäre" gerade mit "h" geschrieben, weil Ihre Betrachtung der Wahrheit so gut dient. Anscheinend empfinde ich die Wahrheit mittlerweile als eine Dimension des Konjunktivs.
AntwortenLöschenWürde ist eine Konditional-Angelegenheit. Wahrheit auch?
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